Predigten

Der Sinn des Evangeliums

Viktor Sachs, 02.07.2006

Ihr habt doch bestimmt schon gemerkt, dass im Evangelium ein scharfer oder unbequemer Beigeschmack vorhanden ist. Irgendetwas, das den Menschen wach hält und das Evangelium nicht gleich so süß schmecken lässt. Irgendwas, das nicht zulässt sich zu entspannen. Es bewegt uns zum Denken, Arbeiten, mit irgendetwas zu kämpfen und lässt nicht zu, so zu bleiben, wie man vorher war. Erinnert euch wenigstens an die Geschichte, als Jesus zu einem Menschen sagte: „Folge mir nach.“ Und dieser sprach: „Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ (Lukas 9,59) Oder mit anderen Worten: „Ich werde dir nachfolgen, aber Herr, ich habe einen alten Vater, erlaube mir erst diesen zu begraben.“ Was hat Jesus darauf gesagt? „Lass die Toten ihre Toten begraben.“ Wie scharf und unmenschlich. Irgendwelche sozialen Einrichtungen würden das wahrscheinlich nicht verstehen. Wie das? Man muss doch die Pflicht erfüllen …! Genau so ist das Evangelium.

Ein anderes Beispiel: Jesus kommt zu Matthäus, welcher gerade seine Arbeit erledigt. Vor ihm lagen Stapeln von Dokumenten und Rechnungen. Es wurde die gleiche kurze Phrase gesprochen: „Folge mir nach.“ (Matthäus 9,9) Was hat dieser gemacht? – Er ist aufgestanden und ist losgelaufen.

Jesus folgten nicht einfach irgendwelche Leute nach, sondern nur die, welche bereit waren alles hinter sich zu lassen. Sie haben wirklich ihren Besitz, Frauen und Kinder verlassen; für sie hat dies alles ihre Bedeutung verloren. Lass alles hinter dir und folge Jesus nach – das ist der Beigeschmack des Evangeliums. Wenn wir nicht bereit sind Jesus auf die erste Stelle in unserem Leben zu stellen, so sind wir des Himmelreiches nicht würdig und Gott wird uns mit Sicherheit durch verschiedene Situationen in unserem Leben uns zu so einem Punkt bringen, an dem wir vor der Entscheidung stehen werden: Was nun weiter machen? Sind wir bereit unserem Fleisch zu sagen: „Nein“? Wenn du dazu nicht bereit bist, so wirst du mit allen deinen guten Absichten in die Hölle gehen. Wenn Gott angefangen hat in deinem Leben zu wirken, so erlaube ihm auch das zu vollbringen. Weiche nicht ab von deinem Weg. Aber gedenke, je mehr du dich Gott näherst, desto enger wird dein Weg. Jesus bietet dir kein leichtes Leben an. Du wirst weinen, kämpfen und leiden aber in deinem Herzen wird ein Feuer brennen und kein Wasser wird das Feuer erlöschen können, keine Verfolgung wird dich stoppen können.

Während wir auf der Erde leben, müssen wir nur das tun, was in der Ewigkeit einen Wert hat. Weil alles, was hier auf der Erde etwas wert ist verbrennen wird. So spricht die Bibel.

Ich möchte dir eine Frage stellen: wohin sind deine Augen gerichtet oder was ist bei dir im Vordergrund? Was ist das Ziel deines Lebens? Wenn vor deinen Augen Reichtum, Geld oder dein Haus im Vordergrund sind, so schaust du in die Dunkelheit. In der Bibel steht geschrieben, dass „niemand zwei Herren dienen kann“ (Matthhäus 6,24), du kannst nicht Gott und dem Mammon dienen, du kannst nicht Gott und deinem Fleisch dienen. Du musst dein Fleisch besiegen. Aber das Fleisch ist sehr klug. Z.B. sagen sehr geizige Menschen, dass sie nur sparsam und vorsichtig sind. Obwohl in der Bibel steht, dass Geiz Götzendienst ist. Oder z.B. böse Begierde nennt man Liebe. Satan kann uns das sehr listig servieren. Gott aber will, dass wir unser Fleisch besiegen. Aber dafür muss man die folgende Frage beantworten: Was ist der Sinn meines Glaubens?

Wenn dich jemand fragen wird, was der Sinn deines Glaubens ist, was wirst du antworten?

Vielleicht wirst du erzählen, welch gute Menschen die Gemeinde besuchen oder dass du gute Prediger hörst und gute Bücher liest. Viele, wenn sie die Menschen zum Gottesdienst einladen, motivieren das mit guter Musik und mit Versprechungen von einem schönen Leben mit Jesus. Viele kommen zum Gottesdienst in der Hoffnung, einen guten Mann oder eine gute Frau zu finden. Leider ist das der Sinn ihres Glaubens. Ich z.B. habe Menschen getroffen, für welche das am Hals hängende Kreuzchen das Wichtigste ist. Für manche ist es wichtig, dass im Haus Heiliges Wasser vorhanden ist und für andere sind die Ikonen der Sinn ihres Glaubens. Es gibt sogar so eine Meinung, dass das Wichtigste im Glauben ist, gut, richtig und gütig zu sein. Aber wenn der Grund des Sinnes unseres Glaubens in irgendwelchen materiellen Dingen oder humanistischen Prinzipien gelegt ist, dann haben wir in der Bibel immer noch nicht das Wichtigste verstanden.

Was ist das Wichtigste in der Bibel? Die Bibel besitzt über tausend Seiten und dort gibt es, was sehr wichtig ist, etwas, das wir nicht umgehen können. Man kann viel erzählen, wie wunderbar das Paradies ist und wie schlecht es hier auf der Erde ist aber im Endeffekt trotzdem nicht den Sinn des Evangeliums ansprechen.

Worin besteht denn jetzt der Sinn des Evangeliums?

„Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, (Frauen und Männer, weil in Jesus Christus alle gleich sind.) an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, (Das, was du heute liest, musst du festhalten, du musst es behalten. Denke und sinne darüber nach, kau es noch mal durch. Dann wird es in dir bleiben.) das ich euch verkündigt habe – sagt Paulus, es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet. (Es stellt sich heraus, dass der Mensch auch vergeblich glauben kann.)
Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften.“ (1. Korinther 15,1-4)

Das ist der Sinn des ganzen Evangeliums: Jesus Christus, der Messias, wurde bestraft, begraben und ist auferstanden. Und alles andere entspringt hier.

Ein schrecklicher Tod durch Kreuzigung. In der ganzen Menschheitsgeschichte zieht dieses Ereignis zu sich. Genau diese Tragödie zieht zu sich alle Leidenden und Menschen, die eine Not haben. Nur der Tod und nur die Kreuzigung gibt allem einen Sinn. Dieser Tod lässt nicht gleichgültig vorübergehen. Hast du das Recht an dieser Tatsache vorbeizugehen!? Dort, auf dem Kreuz von Golgatha, hat sich Gott an die Menschen gewandt und das Kreuz zeigt die Heiligkeit Gottes. Es zeigt uns, wer wir sind und dass genau wir bestraft werden müssten, denn es steht geschrieben, dass die Bestrafung für die Sünde – Tod ist. Jemand ist für mich gestorben.

Stellen wir uns vor, dass ich im Gefängnis sitze für irgendein Vergehen und auf mich wartet Erhängung oder der elektrische Stuhl. Stellen wir uns vor, ich bin ein Mörder und habe wirklich die Strafe verdient. Und plötzlich, aus unerklärlichen Gründen sagt der Richter: „Lasst ihn frei.“ Und wenn ich nach Hause zurückkehre, sage ich zu meiner Frau mit ruhiger Stimme: „Hör mal, da war so eine kleine unangenehme Sache aber er hat mich freigelassen …“

Nein. Ich glaube nicht, dass ich das so sagen würde. Dieser Gedanke, dass ich begnadigt wurde und dass ich freigelassen wurde, auch wenn ich zur Todesstrafe verurteilt wurde, würde nicht folgenlos an mir vorübergehen. Er würde in mir eine Reaktion bewirken, einen emotionalen Aufschwung. ICH BIN BEGNADIGT WORDEN!!! MIR WURDE VERGEBEN! ICH BIN FREI! ICH KANN WEITERLEBEN!

Deswegen ist der Tod Christi der Sinn des Evangeliums. Du musstest bestraft werden aber an deiner Stelle ist Jesus gestorben. Eine große Tragödie ist geschehen. Das war die größte Ungerechtigkeit, die je passieren konnte. Er war nicht schuldig aber ist für dich, den Sünder, gestorben.

Manchmal sagt man mir, dass Gott nicht so ist, wie ich ihn darstelle. Aber ich stelle keinen Gott dar, ich überreiche nur seine Worte. Es steht geschrieben, dass „jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ (Matthhäus 3,10) Jesus sagt, dass wenn du dich nicht bekehrst, wenn du dich nicht zu Gott wendest, wenn du nicht gegen dein Fleisch und gegen die Welt etwas tun wirst, so wirst du verloren gehen. Und das ist dann nur eine Frage der Zeit. Wenn du heute nicht gestorben bist, so heißt es nicht, dass Gott mit dir einverstanden ist.

Es gibt den menschlichen Humanismus, der Gott darstellt, als ob man mit ihm verhandeln kann. Aber vor dem gerechtem Richterstuhl Gottes stehend werden viele als für nicht würdig befunden. Und viele werden an dem Tag fragen: „Warum?“ … Keinen getötet, keine Bank überfallen … Aber Gott wird ihnen Golgatha zeigen. Er wird ihnen zeigen, wie Jesus gestorben ist – geschlagen, bespuckt und verblutend …

Wie oft ignorieren wir diese Tatsache, obwohl sie der Sinn des Evangeliums ist. Und es ist unwichtig, wie wir über uns denken, vielleicht sehen wir uns gar nicht so schlimm, vielleicht sind wir menschlich gedacht sogar ganz gut. Aber jeder von uns muss vor dem Kreuz anhalten und überlegen: warum ist er gequält worden, warum ist er gestorben, was hat ihn auf das Kreuz geführt?

Das war kein Spaziergang für ihn. Der Heilige Gott hat den Himmel verlassen und ist auf die Erde runtergekommen. Wie oft sind wir beleidigt, wenn man mit uns ungerecht umgeht aber trotzdem sind wir ein Teil dieser Welt, wir sind hier geboren. Und er ist vom Himmel hinabgestiegen in diese verdorbene, schmutzige, verfluchte Welt und hat eine menschlichte Gestalt angenommen. Selbst diese Erscheinung war eine Qual für ihn. Aber er hat auch noch dazu den ganzen Dreck, Verbrechen von allen Mördern und Perversen auf sich genommen. Der heilige, ewige Gott, welcher alles geschaffen hat und durch den alles wurde, ist auf die Erde gekommen und hat den Tod besiegt. Deswegen hat Paulus dies als das Wichtigste erachtet. Seine ganze Predigt ging nur um dieses Thema. Aber wisst: „Wir verkündigen Christus den Gekreuzigten.“ (1. Korinther 1,23) Das war das Ziel, das Zentrum und der Sinn seiner Briefe.

Ihr wisst, dass der Tod Jesu die ganze Menschheitsgeschichte beeinflusst hat. Millionen von Menschen seit tausenden von Jahren erretten und befreien sich durch die Kraft, welche auf dem Kreuz von Golgatha frei geworden ist. Ihr wisst, dass durch das Bringen von Opfern immer eine Kraft frei wird. Die Satanisten haben das verstanden. Auf ihren Messen und Orgien opfern sie Tiere, Menschen und sogar kleine Kinder. Sie fasten, sie dienen ihrem Gott – dem Teufel – und dadurch wird eine Kraft freigesetzt. Immer, wenn du etwas opferst, wenn du dich Gott hingibst, wenn du dich auf den Altar des Dienstes für Gott legst, so nimmt Gott dieses Opfer an und entsendet Feuer, das ein Zeichen für Kraft ist. „Sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist“ (Apostelgeschichte 1,8) – sagt Jesus, und weiter: „Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.“ (Apostelgeschichte 2,1-4) Warum hat sie der Heilige Geist erfüllt? Jesus Christus gebot ihnen „nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten.“ (Apostelgeschichte 1,4)

Schaut, sie haben sich geopfert. Indem sie in Jerusalem geblieben sind, haben sie ihre Zeit geopfert, sie haben die normalen Beschäftigungen verlassen. Sie haben sich auf den Altar des Dienstes für Gott gelegt. Und dann wurden sie vom Heiligen Geist erfüllt.

Ich kehre zurück zu dem Beispiel, als Jesus sagte: „Lass die Toten ihre Toten begraben.“ Mit anderen Worten: Lass alles und folge Jesus nach. Lass alles im Hintergrund. Merkt ihr, dass genau das das Kreuz ist? Der Platz, an dem du deine Wünsche kreuzigst. Jesus sagt, dass „wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,27) Dann, wenn du dich selbst opferst, wenn du zu dir selbst, der Sünde, dem Fleisch oder der Angewohnheit „NEIN!“ sagst, dann tötest du das, was dich stört und nur dann kommt die Kraft. Wenn aber von unserer Seite keine Opferbereitschaft vorhanden ist, dann wird das Ende – der Feuersee sein. Du wirst dort sein, wo du sein möchtest. Weil du das, was du sehr begehrst, auch bekommen wirst. Das Kreuz, der Tod Jesu Christi – das ist das Zentrum von allem, im ganzen Universum und in der ganzen Menschheitsgeschichte. Das Zentrum ist Jesus Christus, der Gekreuzigte.

Durch Tränen schaue ich auf dich, gekreuzigter Jesus, mein Herr … (Teil eines Liedes)

Hast du wirklich darüber nachgedacht, was du heute gesungen hast? Weil viele Tatsachen an uns vorüber gehen, während wir uns um etwas anderes sorgen.

Mit dem Tod Jesu Christi ist nicht nur das Problem unserer Sünde gelöst worden, sondern auch das von unserem ganzen Sein, unserem „Ich“. Z.B. ich will gegen den Alkoholismus kämpfen und bringe ein Gesetz heraus, dass aus allen Lagern alle alkoholhaltige Getränke herausgenommen und vernichtet werden müssen. Aber in drei Tagen werden die Lager wieder alle voll sein. Um dieses Problem zu lösen, muss man die Fabriken zerstören, welche diese Getränke herstellen. Auf diese Weise hat Jesus nicht nur das Problem meiner Sünde gelöst, sondern er hat auch den Grund seiner Herkunft beseitigt. Seht ihr, ich bin ein Sünder, nicht, weil ich sündige, sondern ich sündige, weil ich ein Sünder bin. Man musste nicht nur das Problem der Sünde lösen, sondern auch das Problem des Sünders. Durch sein Blut hat Jesus Christus das Problem meines alten, frechen, verdorbenen, launischen und wollüstigen „Ich“ gelöst.

In der Bibel steht geschrieben, dass „durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist“ (Römer 5,12), d.h. durch die Sünde Adams und Evas vererben wir die Sünde schon bei der Geburt. Aber als Jesus auf die Erde kam, war er untadelig geboren worden. Er ist sündfrei geboren. Er war unschuldig. Als er aufgewachsen ist, ging er zum Fluss Jordan und ließ sich taufen, wodurch er ein Teil von uns wurde, ein Teil der Menschheit. Durch die Taufe im Wasser hat er sich mit der Menschheit verbunden. In der Bibel steht, dass wenn der erste, sündige, Mensch von der Erde ist, so ist der zweite Mensch vom Himmel. Er ist von Gott geboren, aber da er ein Teil von uns geworden ist, wurde er Vertreter von der ganzen Menschheit und nahm alle unseren Sünden auf sich. Er hat sich mit uns verbunden und ging wie einer von uns an das Kreuz. Kannst du an dieser Tatsache vorübergehen? Alles, was Gott macht oder sagt, hat Kraft und Wirkung. Das war die größte Botschaft an die Menschheit, als Jesus Christus am Kreuz hing. Und wenn wir Jesus Christus in unser Herz aufnehmen, wenn wir anfangen die Schrift zu erforschen, – so, wie in der Bibel gesagt ist – fängt Jesus Christus durch den Heiligen Geist an, uns zu ändern. Er macht uns sich ähnlich. Als er am Kreuz starb, so nahm er nicht nur meine Sünde, sondern auch meinen verdorbenen Adam und tötete ihn. Genau das ist der Sinn des Evangeliums.

Erinnert euch, Paulus sagte folgende Worte: „Womit soll ich mich rühmen?“ Obwohl er vieles hatte, womit er sich rühmen könnte. Einer von den gelehrtesten Menschen dieser Zeit, Jude der Juden, Pharisäer nach der Lehre, nach dem Gesetz – untadelig … Aber nach der Begegnung mit dem gekreuzigten Jesus sprach er: „Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet.“ (Philipper 3,7) „Ich möchte nur eins, ihn kennen, ihn hören, ihn sehen und in ihm leben. Ich renne“ – spricht er – „und anzuhalten gleicht dem Tod.“

Denke darüber nach, denn das teuerste, was man geben kann ist sein Leben. Jesus hat sein Leben für dich gegeben. Vielleicht ist es einfacher für jemanden, der gut ist zu sterben, z.B. für einen, der dir sehr nahe ist. Man kann es sich vorstellen, dass eine Mutter für ihr Kind stirbt, in dem sie es beschützt. Aber um für einen bösen Menschen, für einen Sünder zu sterben … Hier muss etwas anderes wirken. Und das hat gewirkt, als er für dich gestorben ist.

Paulus sagt: „Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ (Galater 6,14)

Schaut, wie er spricht: „Dort, auf Golgatha, wo Jesus gekreuzigt wurde, wurde mein ganzes Problem gelöst. Diese Welt wurde für mich gekreuzigt und nicht nur das, sondern auch ich für die Welt“. Paulus sagt: „Wenn ich auf die Welt blicke mit aller ihrer Herrlichkeit und Schönheit, ist es alles für mich tot und stinkt verfault.“ Genauso die Welt, als sie auf Paulus schaute, zählte sie ihn zu den Toten, die nicht zu gebrauchen sind. Was für eine wunderbare Übereinstimmung: die Welt sagt, dass ihr Paulus unnützlich ist und Paulus sagt, dass die Welt unnützlich ist.

Aber wo hat es Kraft bekommen und angefangen zu wirken? AM KREUZ!

Deswegen denke über das Kreuz, denke über dieses Ereignis nach. Christentum – das ist kein am Hals hängendes Kreuzchen, das ist nicht einfach nur Gottesdienste besuchen. Christentum – das sind persönliche Beziehungen mit Gott, welcher von den Toten auferstanden ist. Er spricht: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreiches und des Todes.“ (Offenbarung 1,17-18)

Er wir dein Schicksal und deine Zukunft bestimmen.

Aber der Sinn des Evangeliums besteht nicht in schönen Menschen oder in guter Kleidung. Der Sinn besteht darin, wie du dich zu dem verhältst, was auf Golgatha passiert ist. Wir sind öfters mit zweitrangigen Dingen beschäftigt, das eigene Leben zu gestalten und ab und zu benehmen wir uns so, als ob es keinen Gott gibt. Öfters haben wir Angst um unsere Zukunft, Wohnung, Arbeit, Gesundheit. Aber wisst ihr, was wir wirklich fürchten sollten? Denkt daran, was Jesus gesagt hat: „Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!“ (Lukas 12,4-5) Habt keine Angst vor dem, der euch etwas im materiellen Bereich antun kann, sondern habt Angst vor dem, der deine Seele in den Feuersee werfen kann. Fürchte Gott, weil die Bibel sagt, dass „unser Gott ein verzehrendes Feuer ist“ (Hebräer 12,29), oder auch: „Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ (Hebräer 10,31)

Interessant, womit sich Paulus rühmt. Als würden wir einen heutigen Amerikaner anschauen, der sich des elektrischen Stuhles rühmt. Paulus rühmt sich mit einer Waffe der Bestrafung.

Hört mal, die Bibel sagt, dass Jesus durch den Tod den Tod besiegt hat. Und dann wird eine Frage gestellt: „Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?“ (1. Korinther 15,55)

Jesus hat am Kreuz von Golgatha den Tod und den Satan besiegt, er hat viel mehr getan, als du dir je vorstellen könntest. Genau dieses Ereignis hat dem Tod die Stachel rausgerissen und Gnade hat unsere Schuld abbezahlt.

Vielleicht bist du schon lange gläubig, aber das Geschehen auf Golgatha ist noch nicht zum Zentrum, zum Sinn, zum Rühmen, zum Erreichen, zum Wissen und zum Ziel deines Lebens geworden.

Die Menschheit hat eine Hoffnung auf ein neues Leben bekommen, aus der Finsternis zu entfliehen und die Auferstehung zu bekommen. Jesus Christus sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Johannes 11,25) Wenn dieser Jesus das Zentrum deines Lebens geworden ist, so wirst du hier und in Ewigkeit leben. Bitte, denke darüber nach. Schaut euch diese Geschichte an. Es gibt so ein Lied: Schau auf Golgatha, mein Bruder …

Paulus sagte zu Timotheus: „Halte im Gedächtnis Jesus Christus …“ (2. Timotheus 2,8)

Ihr wisst, dass das Brotbrechen und Wein zu sich nehmen, das hat Jesus anbefohlen, – dieses Geschehen zwingt uns dazu direkt an Jesus zu denken. Wenn ihr das tut, sagt Paulus, so „verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“. (1. Korinther 11,26)

Wir haben kein Recht dazu, das zu vergessen, dass wir durch den Tod Jesu Christi weiterleben können. Voll und ganz werden wir das nur in der Ewigkeit verstehen. Schau dir das Leben dieses Menschen an, des einfachen Tischlers, eines Juden. Viele sagen heute, dass sie Juden seien aber wie schade, dass sie ihr Leben nicht mit dem echten Juden verbunden haben. Das ist die größte Katastrophe, die damals mit Israel passiert ist. Erinnert ihr euch an diese Entscheidung? „Wen auswählen? Barrabas, den Mörder, oder Jesus?“ Selbst Pilatus (ein professioneller Mörder) hat sich geschämt und wusste nicht warum man ihn töten sollte. Er versuchte Jesus zu gerechtfertigen aber die Menge schrie: „KREUZIGE IHN! SCHAFFE IHN WEG! SEIN BLUT KOMME AUF UNS! GIB UNS BARRABAS HERAUS!“

Was für ein Hass? Er hat einfach die Menschen gestört. Wisst ihr, dass der echte, lebendige, richtige Jesus heute auch die Menschen stört zu leben? Wenn die Menschen eine lebendige, gesalbte Predigt hören – sie können nicht gleichgültig bleiben. Sie fühlen sich unbequem und bekommen sogar Wutausbrüche. Man kriegt nicht selten diese Worte zu hören: „Du Fanatiker! Du bist von Sinnen! Man muss doch leben! Was für ein Jesus überhaupt?“ Die Bibel spricht, als Paulus vor dem Statthalter Felix stand und über die Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, so haben sich die Leute auch unbequem gefühlt. „Das reicht Paulus, ein anderes Mal, für heute reicht es …“

Jeder Versuch, sein Leben zu verändern, bei dem man die Tatsache des Sterbens Jesu auf dem Kreuz umgeht, bleibt einfach nur Religion. Und diese religiöse Welt versteht das nicht. In demselben Brief an die Korinther sagte Paulus: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft.“ (1. Korinther 1,18) Mit anderen Worten, ob Wort oder Idee oder Gedanke über das Kreuz, es ist für die Menschen, die nicht glauben, die verloren sind und in die Hölle gehen, für sie ist es Torheit und Blödsinn, für uns aber, die wir glauben, ist es die ewige Quelle der Kraft, welche die Hölle, die Sünde, den Satan, das Fleisch und die Begierde besiegt.

Wenn du wirklich anfängst darüber nachzusinnen, dann wird deine ganze Leere, dein ganzer Leichtsinn, alle deine Pläne, Ehrgeiz und Begierde zweitrangig werden. Die Bibel sagt: „Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!“ (Hebräer 12,3)

Es wurde ein vollkommen unschuldiger Mensch gerichtet. Was glaubst du, warum? Was ist der Sinn von dem allem? Denke nach. Wenn du zu Gott gekommen bist, um dein Leben in Ordnung zu bringen, damit es leichter wird auf der Erde zu leben, so hast du meiner Meinung nach nicht den Sinn des Kreuzes verstanden. Du musst für dich sterben, von Jesus lernen! Du musst seinen Charakter übernehmen und nur dann wirst du Frieden in deiner Seele erlangen. Der Friede Gottes wird deine Seele überfüllen und dann wird dir nichts mehr schaden können.

In der Bibel gibt es folgende Stelle: „Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Römer 8,32) Unser Problem besteht darin, dass wir unsere Dinge, Sachen und Werke über Gottes Sohn stellen. Ich erinnere mich an eine Frau, die gesagt hatte: „Ich liebe meine Kinder so sehr und Jesus liebe ich auch aber die Kinder sind alles für mich.“ Sie kann immer noch nicht Jesus erkennen.

Du musst Gott von ganzem Herzen lieben, obwohl du auch das nicht selbst kannst. Aber wenn du sprichst: „Herr, ich bin damit einverstanden, was in der Bibel steht, sende deinen Heiligen Geist in mein Herz und hilf mir so zu sein, wie du mich sehen willst“, so wird er das unverzüglich tun.

Dem Satan ist es gelungen, das heutige Evangelium zu verdrehen und es so darzustellen, als ob, wenn wir zu Jesus kommen, unser Leben in allen irdischen Bereichen (Arbeit, Familie, Gesundheit) sich in die bessere Richtung ändern wird. Viele Prediger, wenn sie vor dem Rednerpult stehen und ihre teure Kleidung zeigen, verbinden das direkt mit dem Glauben an Jesus.

Aber wo ist dann das Kreuz? Wenn du den Sinn des Kreuzes verstanden hast, wenn du Golgatha verstanden hast, wenn du wirklich richtig den Tod dieses jüdischen Tischlers verstanden hast – so wirst du ganz anders sagen: „Ich brauche nichts, für mich wurde teuer gezahlt, nicht mit Silber oder Gold, sondern mit kostbarem Blut. Ich bin bereit alles zu verlieren, nur um ihn zu finden und ihn zu kennen. Er ist für mich gestorben.“

Ich möchte ein Beispiel bringen: Stellen wir uns vor, dass ich ein Soldat bin und mich auf dem Schlachtfeld befinde. Plötzlich werde ich verwundet und liege verblutend da und außenrum wird überall geschossen. Jemand sieht das, rennt hin und holt mich da raus. Im Krankenhaus komme ich zu mir, ein Arzt kommt zu mir und fragt: „Willst du den kennen lernen, der dich aus dem Schlachtfeld herausgetragen hat?“ Und ich antworte: „Wozu brauche ich ihn? Wer ist dieser überhaupt …?“ Ich glaube, dass so eine Antwort äußerst unverschämt und taktlos gewesen wäre.

Jesus hat dich aus dem Tod herausgetragen, er hat dich aus dem teuflischen Rachen befreit, er hat dich aus der Gefangenschaft der Hölle befreit. Und er hat nicht nur sein Leben riskiert, sondern hat sich für dich hingegeben. Kannst du das mit Gleichgültigkeit annehmen? Hör mal, wenn das Kreuz in meinem Leben wirkt, so werde ich nur das wollen, was Gott auch will. Das wird für mich das Wichtigste sein. Seinen Willen zu erfüllen, sich selbst zu sterben. Das heißt nicht, dass du jetzt deine Wohnung verlassen und dich in die Berge begeben musst. Sondern genau dort, wo dein „Ich“ das seine will, sagst du: „ES SOLL NICHT SO SEIN! SONDERN NUR SO, WIE GOTT ES WILL!“ Und wenn das nicht klappt, so schreie zu Gott und bete. In der Bibel steht, bitte, so wird dir gegeben werden – flehe Gott an, so wird er dich erhören, rede zu ihm: „Gott hilf mir!“, so wird er auch helfen.

Zum Schluss möchte ich ein kleines aber starkes Beispiel aus der Bibel bringen. Ihr wisst, dass die Bedeutung des Kreuzes im Leben von Abraham, Mose und anderen gläubigen Menschen zu sehen war. Eine der stärksten Erscheinungen des Kreuzes hat sich im Leben Abrahams gezeigt, als er die Worte Gottes hörte: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!“ (1. Mose 22,2)

Man kann es sich vorstellen, welch ein Sturm Abraham umfasst hat, als er dies hörte. Er wusste ganz genau, was es heißt zu opfern. Er wusste, dass man dafür ein Messer in die Hände nehmen muss, er machte es öfters, indem er Tiere opferte. Aber hier ging es um den einzigen, geliebten Sohn … Ich stelle mir vor, was für ein Kampf in ihm vorging; und die Sache wurde dadurch schwieriger, dass man es nicht gleich tun musste sondern erst in drei Tagen, auf dem gezeigtem Platz. Was war das für eine Zeit, als Abraham drei Tage und drei Nächte gelaufen ist? Man kann ihn nicht beneiden. Es haben sich der Wille Gottes und der Wille Abrahams gekreuzt. Und hier kam das Kreuz zum Einsatz: Nicht so wie ich möchte, sondern, wie Du willst, oh allmächtige Herr. Schon hat man das Holz zusammengelegt und er ist gebunden. Abraham legt ihn auf den Opferaltar, wahrscheinlich hat er die Augen fest zugedrückt oder schaute zum Himmel. Schon ist die Hand ausgestreckt … Und plötzlich eine Stimme: „Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!“ (1. Mose 22,12)

So wie Gott Abraham geprüft hat, so wird Er uns alle prüfen. Gott möchte unbedingt sichergehen, dass wir bereit sind unsere Wünsche auf den zweiten Platz zu stellen und seine auf den ersten.

Gott ist kein Diktator, er zwingt zu nichts. Aber Gott weiß ganz genau, dass wenn es nach unserem Willen geht, so wird es uns verderben. Darin liegt das Problem. Er spricht: „Wähle! Aber wenn du das deine wählen wirst, so wirst du verloren gehen.“ Überlege mal, würde denn ein Diktator für dich sterben?

Bist du bereit, um seinetwillen dir selbst zu sterben, wie er für uns gestorben ist, um uns reich zu machen? Aber solange wir mit uns selbst reich sind, können wir nicht den Reichtum Gottes empfangen. Auf diesem Prinzip beruht das Dasein und Wandern eines Christen vor Gott. Auf diesem Prinzip ist das gesegnete Familienleben gebaut, wenn der Bräutigam spricht: „Ich sterbe mir selbst. Von nun an wird es mir nur dann gut gehen, wenn es meiner Braut gut geht.“ Und umgekehrt. Nur so eine Ehe segnet Gott.

Wisst ihr, dass es Jesus nur dann gut geht, wenn es uns gut geht? Uns aber muss es nicht dann gut gehen, wenn es unserem Fleisch gut geht, sondern dann, wenn wir sehen, dass Gott zufrieden ist.

Möge das Wort vom Kreuz in unserem Leben wirken.

Möge Gott helfen.

Amen.